#5 Shopping time (Nepal oder Deutschland?) und spannende Buserlebnisse

Bhat Bhateni heißt ein dreistöckiges Einkaufszentrum in Kathmandu. Man hat mir gesagt, dass man dort mit allem versorgt wird, was man so braucht. Ich bin dort also mit der Vorstellung hin, eine große Auswahl an nepalesischen und vielleicht ein paar importieren Produkten zu finden, mit der man gut zurechtkommt. Als ich dann dort war, war ich aber wirklich so überrascht, was es hier alles gibt, sodass ich hier mal ein Bild zusammengestellt habe, mit Bildern aus deutschen Supermärkten und nepalesischen Supermärkten. Die Frage ist nun, welches Foto wurde wo aufgenommen? Die Auflösung findet ihr am Ende dieses Artikels.

Was sieht nach deutschem Einkaufsladen, was nach nepalesischem Supermarkt aus?
Was sieht nach deutschem Einkaufsladen, was nach nepalesischem Supermarkt aus?

Zwischendurch will ich euch noch von einem meiner coolsten Erlebnisse bisher hier erzählen: Busfahren auf dem Busdach!! Vielleicht habt ihr das Bild in meinem ersten Blogeintrag aus Nepal gesehen, auf dem Leute auf dem Bus sitzen, und mir ging es am Anfang auch so, dass ich mich gefragt habe, wie um Himmels Willen man auf die Idee kommt sich AUF einen Bus zu setzen.

Hier nochmal das Bild aus dem Blogeintrag #2.
Hier nochmal das Bild aus dem Blogeintrag #2.

Inzwischen weiß ich aber, dass man sich nicht einfach so auf jeden Bus setzt. Es gibt nämlich an den Bussen, bei denen das geht, eine Leiter und oben eine kleine „Schale“ und ein kleines Geländer, das vielleicht etwas mehr als 30cm hoch ist und an dem man sich festhalten kann. Und in unserem Fall waren wir sogar richtig froh, dass wir aufs Dach konnten. Die Busse rentieren sich nämlich erst, wenn sie zum Bersten vollgestopft werden, und deshalb ist quasi jeder Kubikzentimeter mit Mensch ausgefüllt. Da beschwer sich nochmal einer über unsere Schulbusse…

Hier sieht man die Sicht vom Dach eines Busses.
Hier sieht man die Sicht vom Dach eines Busses.

In den kleineren Bussen, die Micros heißen, kann man nämlich auch nicht stehen, weswegen man irgendwie komisch gebückt steht, und ich zwangsweise anderen meine Haare ins Gesicht hänge. Festhalten kann man sich auch nur an den Sitzen oder an anderen Leuten. Wenn wir Deutschen Praktikanten zu mehrt Bus fahren, setzen wir uns gleich gegenseitig auf den Schoß eines anderen, und versuchen uns gegenseitig vom Umfallen zu hindern. Als ich auf meiner bisher engsten Busfahrt allerdings von Nepalesen umringt war und irgendwie schief drinhing und gleichzeitig versucht habe, mich nicht auf andere Leute zu setzen, nicht umzufallen und auch noch aufzupassen, dass sich keine der vielen Hände an dem Inhalt meiner Tasche vergreift, hat eine sitzende Frau mich mit dem Kommentar „Sit, sit“ dann einfach auf ihren Schoß gezogen. Da saß ich dann mit einer anderen jungen Frau auf meinem eigenen Schoß und wurde von den ganzen Nepalesen interessiert begutachtet. Die Position war aber so deutlich angenehmer, weshalb ich einfach so freundlich wie möglich zurückgelacht hab. Das Gedränge wenn dann jemand aussteigen will, könnt ihr euch ja dann vorstellen. Wegen diesem Gequetsche im Inneren der Busse ist das Fahren auf dem Bus eine echt gute Alternative, da man Platz hat, ein bisschen was vom Straßenleben sieht, und der Fahrtwind eine angenehme Abkühlung bietet (dank Mundschutz jetzt auch relativ Staubfrei). Amüsant finde ich es auch, dass wenn der Bus halten soll, oder nicht lange genug hält bis alle aus- oder abgestiegen sind, alle von außen gegen den Bus klopfen. Die Busse bestehen nämlich nicht aus viel mehr als aus einer Metallschale, da ist das Klopfen nicht zu überhören.

Eine Sache, an die ich mich noch nicht richtig gewöhnt habe, ist das Geld. Die nepalesische Währung ist der nepalesische Rupie, wobei 1€ je nach aktuellem Kurs ca. 114-120 Rs also Rupien entspricht. Es ist erstmal ziemlich komisch, wenn man mit ein paar 1000er Scheinen im Geldbeutel rumläuft, oder wenn in der Speisekarte 300 Rs für irgendwas steht. Aber wenn man die Preise in Euro umrechnet, bekommt man hier schon deutlich mehr für sein Geld.

Die wichtigsten nepalesischen Geldscheine. Die Scheine sind viel größer als unsere und müssen deshalb mehrmals gefaltet werden, um in den Geldbeutel zu passen.
Die wichtigsten nepalesischen Geldscheine. Die Scheine sind viel größer als unsere und müssen deshalb mehrmals gefaltet werden, um in den Geldbeutel zu passen.

Aber zurück zu meinem Shoppingerlebnis. Hier nochmal das Bild und die Auflösung dazu:

Was sieht nach deutschem Einkaufsladen, was nach nepalesischem Supermarkt aus?

1 Diese Shampoos und Co kommen euch bekannt vor? Richtig, dieses Bild ist aus Deutschland.

2 Knorr Tütensuppen? Das kann nur aus Deutschland sein? Falsch, ich wurde heute in Nepal von diesem Anblick überrascht, da Knorr die letzte Marke ist, die ich außerhalb Europas erwartet hätte.

3 Ich habe mich tatsächlich nach Deutschland zurückversetzt gefühlt, da es genau diese Garnierprodukte in Deutschland auch gibt, nur mit deutschen Namen. Diese reiche Auswahl gibt es aber zu meiner großen Erleichterung in Bhat Bhateni. (Ihr müsst wissen, dass ich extra mehr Shampoo und Spülung mitgenommen habe, weil ich nicht wirklich gedacht habe, in Nepal „normale“ Drogerieartikel zu finden. Und dann stehe ich vor diesem Regal und sehe diese Auswahl an wohlbekannten Marken Garnier oder auch Nivea und habe erstmal einen Jubelschrei losgelassen, bevor ich völlig fasziniert die weitere Auswahl begutachtet hab…:D)

4 Oreokekse mit Erdbeergeschmack! Manch ein Oreofan hat vielleicht schon alle in Deutschland erhältlichen Oreoprodukte durchprobiert, und deshalb gleich erkannt, dass es Oreo bei uns nicht mit Erdbeerfüllung gibt, deshalb stammt dieses Foto aus Nepal. Ich kann euren eventuell aufkommenden Neid aber dämpfen, Oreos schmecken hier irgendwie anders, und nicht ganz so gut wie in Deutschland.

5 Pringels sind in Deutschland und auch in Nepal wohlbekannt, und dieses Bild ist aus Nepal.

6 Das ist nicht allzu schwierig. In Deutschland habe ich nämlich noch nie Teller in dieser Form in einem Einkaufszentrum gesehen. In Bhat Bhateni ist der zweite Stock nämlich voll von Haushaltsgeräten wie auch Toastern, Geschirr, oder Eimern.

7 Nutella all over the world♥ Auch in Nepal, wo dieses Foto gemacht ist. Dass es Nutella hier gibt, fand dich wirklich eine witzige Überraschung, allerdings gibt es nur diese kleineren Gläser.

8 Wenn es Garnier gibt, warum nicht auch Duschgels von Fa? Die gibt es tatsächlich, und dieses etwas unordentlich eingeräumte Regal könnte vermuten lassen, dass dieses Bild aus Nepal ist, es wurde aber nirgends anders als im schönen Ellwangen aufgenommen;)

9 Diese Niveaprodukte sind in Deutschland fotografiert worden (Hier gibt es aber auch seeeeehr viele Nivea Sachen).

10 Im Gegensatz zu den Fa Duschgels aus dem 8. Bild, sind diese sehr ordentlich sortiert, was in diesem Fall den nepalesischen Supermarktangestellten zu verdanken ist.

So, ich glaube dieser kleine Einblick hat deutlich gezeigt, dass man hier in Kathmandu nicht nur so hinterwäldlerische und alternative Produkte bekommt, wie man vermuten könnte. Auch mit Süßigkeiten wird man hier übrigens bestens versorgt, von KitKat über Snickers, Toblerone, und Rittersport bis zu Cornflakes von Kellogs und originalen Cookie Crisps.

Auch an Stofftieren mangelt es hier keinem (zumindest nicht, solang man sie sich leisten kann...)
Auch an Stofftieren mangelt es hier keinem (zumindest nicht, solang man sie sich leisten kann…)

Der dritte Stock dieses Einkaufszentrums ist übrigens voller Kleider. Allerdings sieht es dort ein bisschen aus wie in einer Lagerhalle, da die Wände voll mit noch in Plastiktüten verpackte Klamotten sind. Klamotten kann man aber besser auf dem Weg nach Thamel (zur Erinnerung: Das Touristenviertel) kaufen, wo es wirklich „normale“ Klamottenläden gibt. In Thamel selber gibt es viele Läden mit diesen schlabberigen „Inderhosen“ (Ich meine diese weiten Hosen aus Stoff, die etwas an Aladin erinnern) und klischeehaften Taschen, Rucksäcken und sogar Hüten aus Hanf. Mit diesen „Inderhosen“ haben wir uns übrigens alle ordentlich eingedeckt, weil es hier ja ziemlich warm wird, man aber keine kurzen Hosen anziehen sollte. Die luftigen Stoffhosen sind da wirklich eine angenehme Lösung.

Ich hoffe, ich habe jetzt die Fragen aller Shoppingbegeisterten unter euch abgedeckt. Ketten wie H&M und Co. habe ich hier aber noch keine gesichtet.

Bis Bald,

Eure Josie

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