#20 Bardiya II – Von der Schule, einem Language Center, und der vermutlich größten Veranstaltung, die jemals für mich organisiert wurde

Dies ist Teil zwei meines Berichtes über meine zwei Wochen in einem Dorf in Bardiya. Hier soll es um die Erlebnisse rund um die Schule gehen, an der wir in der Zeit Englisch unterrichtet haben. Neben dem Englischunterricht dort, war unsere andere Aufgabe einen Englisch Kurs an einer Art Sprachschule, dem Oxford Language Center, zu geben. Das kann man sich vom Prinzip her wie eine Art Volkshochschule vorstellen, es werden verschiedene Kurse in verschiedenen Sprachen und Fächern angeboten, und im Grunde kann jeder kommen, der sich weiterbilden möchte. In unserem Zusatzkurs sollte es speziell ums Sprechen der englischen Sprache gehen, weil viele Nepalesen Englisch lesen und schreiben können, aber Probleme haben sich auszudrücken, weil ihnen dazu einfach die Übung fehlt.

Gleich an unserem ersten Morgen ging es nach dem morgendlichen Dal Bhat um 10 Uhr zur Schule, die nur eine Highway-Überquerung von unserem Zuhause entfernt ist. Wir wussten schon, dass die Schule vor 10 Jahren eröffnet wurde und inzwischen ungefähr 300 Schüler hat, von der Kindergarden Class bis zur Zehnten. Angeblich sollte die Schule „Motherland Community School“ heißen, aber irgendwie stand auf keinem Schild „Motherland Community School“… Auch sah irgendwie alles viel kleiner aus, als auf den Fotos die uns gezeigt wurden und das allerbeste war: Irgendwie wusste keiner von unserer Ankunft. Als wir, begleitet von unserem Gastvater, der hier als Mitgründer der Schule ein bekanntes Gesicht ist, reingelaufen kamen, hat die erste Stunde gerade angefangen, und Schüler wie Lehrer haben uns ziemlich erstaunt angeschaut. Für ein paar Klassen war es auch unumgänglich uns zu sehen. Die halbe Schule hat nämlich kein Dach mehr, weshalb einige Klassen draußen unter einer improvisierten Wellblechkonstruktion unterrichtet werden.

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Auch hier gibt es jeden Morgen ein Assembly mit Nationalhymne, Übungen und allem drum und dran.

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Hier, wo alles tellerplatt ist, sind Fahrräder ein wichtiges Fortbewegungsmittel, und viele Schüler kommen mit dem Rad zur Schule. Eine Gangschaltung haben dabei die wenigsten Modelle, aber die braucht man hier auch eigentlich nicht.

Wir wurden dann erstmal etwas verwirrt begrüßt und im Lehrerzimmer/Sekretariat/Büro des Rektors (Alles ein Raum) abgesetzt. Nachdem wir uns vorgestellt haben, und von unserer Seite grob erklärt haben, warum wir hier sind, haben sich der Rektor, Co-Rektor, unser Gastvater und ein paar Lehrer zu einer „Krisen“-sitzung versammelt, und es hat wohl eine Weile gedauert bis sich geklärt hat wie und warum diese Europäer plötzlich hierher kommen. Wir saßen währenddessen in diesem Lehrerzimmer/Sekretariat/Büro des Rektors und waren ziemlich amüsiert von der Lage, weil es ziemlich gut die nepalesische Planung wiederspiegelt, alles zu planen, aber nichts zu organisieren. Wir waren uns nicht mal sicher, ob wir an der richtigen Schule waren, auf dem Schild standen nur irgendwelche nepalesischen Wörter und nicht „Motherland Community School“. Von dem, der uns das ganze vermittelt hat, haben wir einen Ablaufplan für unsere 2 Wochen hier bekommen, den wir dann dem Rektor vorgelegt haben und so kam nach und nach ein bisschen Klarheit in die Situation. Der Rektor hatte wirklich keinen blassen Schimmer von uns, aber immerhin wurde er während wir dort saßen und gewartet haben, was jetzt passiert von unserem Freund aus Kathmandu angerufen und aufgeklärt, dass wir kommen. Besser spät als nie;) Wir haben in der Zwischenzeit auch in Erfahrung gebracht, dass der Name der Schule vor ca. 3 Jahren in „Matribhumi Samudaik School“ geändert wurde, was „Motherland Community School“ auf Nepalesisch bedeutet. Die Schule war also doch die richtige. Wir sind anschließend mit dem Rektor durch alle Klassen gegangen, haben uns vorgestellt und wurden mit großen Augen begutachtet. In der Mittagspause haben wir zusammen mit dem Rektor den Highway (Ich liebe die Bezeichnung für dieses Sträßchen einfach) überquert und sind in die „Kantine“ gegangen. Wieder so eine Bezeichnung wie der Highway, der keiner ist. Die Kantine ist nämlich das:

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Dort gab es dann einen Masala Tee, und nachdem wir noch ein bisschen über Deutschland und Nepal geplaudert haben, hat der Rektor uns verkündet, dass wir den Rest des Tages frei haben, was uns auch Recht war.

Am nächsten Tag hatten wir dann unseren ersten Unterricht. Für den Kurs im Oxford Language Center haben wir eine Art Lehrplan mit verschiedenen Themen und Anregungen bekommen, und wir haben beschlossen das einfach auch mit den Schülern an der Schule zu machen. Das lief auch ganz gut, vor allem mit den English Classes, die ihren Unterricht auf Englisch haben und somit sowieso schon ein gewisses Grundlevel an Englisch hatten. Mit den anderen Klassen, die teilweise nur wenige Wörter kennen, haben wir das Ganze vereinfacht aber auch das hat gut funktioniert. Mit den kleinen Kindern in der ersten und zweiten Klasse haben wir keinen wirklichen Unterricht gemacht, sondern ihnen Lieder und Verse beigebracht, was uns viele strahlende Gesichter beschert hat. Gerade Bewegungslieder kannten sie vorher gar nicht, und haben sich dementsprechend daran gefreut, und ich glaube davon konnten auch die Lehrer ein bisschen lernen, und wollten es auch. Die Kinder im Allgemeinen waren unglaublich lieb. Viele haben uns in den Mittagspausen auch immer von ihrem Tiffin (Mittagssnack) abgegeben, was teilweise sehr leckere Sachen, wie Gemüsepfannenkuchen, waren. In der Mittagspause sind wir aber meistens eh noch mit dem Rektor zu dem kleinen Laden, der „Kantine“ gegangen, wo wir gebratene Nudeln mit Ei, Kichererbsensuppe oder andere leckere Sachen bekommen haben. Die Schule ging immer bis um 4 Uhr, aber zwischendurch hatten wir auch immer mal mindestens eine Stunde keinen Unterricht. Der Rektor hat dann meistens relativ spontan entschieden in welche Klasse wir gehen, auch die anderen Lehrer haben manchmal erst kurzfristig erfahren welche Klasse sie dann jetzt unterrichten, aber wie gesagt Spontanität ist sowas wie das Lebensmotto der Nepalesen.

Die Schule dort ist übrigens keine staatliche, sondern auch eine private Schule, aber eine nicht besonders teure und ihr Level ist somit auch nicht allzu hoch. Ich habe mal einen Blick auf einen Zettel mit den Schulgebühren erhascht, und es sind im Monat ungefähr 9-15€, was ziemlich wenig klingt, aber für eine nepalesische Familie mit mehreren Kindern schon ein Happen sein kann. Es ist übrigens auch nicht so, dass die Gründung dieser Schule die Dorfler aus der Senke der Bildungslosigkeit geholt hat. Es gibt im Umkreis noch ein paar andere Schulen, auch mindestens eine weiterführende. Aber es gibt eben auch viele Kinder, deswegen gehe ich davon aus, dass alle Schulen gut besucht sind.

Aber zurück zu unserem Alltag. Wenn wir von der Schule heimgekommen sind, haben wir meistens von unserer Gastmutter einen Tee und manchmal noch eine Kleinigkeit zu Knabbern bekommen, und sind dann um 5 schon wieder auf zur nächsten Station, zum Oxford Language Center.

Wenn man das so hört, Oxford Language Center, denkt man, finde ich, an ein großes Haus mit vielen Sprachkursen, ein richtiges Sprachzentrum eben. Wenn man aber schon weiß, dass sich in Nepal jeder zweite Laden „… Center“ nennt, sind die Erwartungen daran nicht mehr ganz so hoch. Das Oxford Institute, wie es auch manchmal genannt wurde, lag im zweiten Stock eines kleinen Hauses und wurde vor gerade mal einem halben Jahr eröffnet. Die Gründer selbst haben keine spezielle Sprachenausbildung oder sowas, aber wenn man findet, dass ein Sprachenzentrum gebraucht wird, dann kann man das hier ziemlich einfach eröffnen. Und da der Bedarf nach Bildung und auch die Nachfrage und der Wille ein hohes Bildungsniveau zu erreichen sehr sehr hoch sind, finden sich auch genug Schüler. Gerade Fremdsprachen sind ein sehr beliebtes Gebiet, weil es viele zum Studieren oder Arbeiten ins Ausland zieht und die jeweilige Sprache dafür die erste Hürde ist.

Das Zimmer, in dem der Kurs stattgefunden hat. Das Foto ist an unserem letzten Tag entstanden, da war es aus unbestimmten Gründen etwas voller als sonst;)
Das Zimmer, in dem der Kurs stattgefunden hat. Das Foto ist an unserem letzten Tag entstanden, da war es aus unbestimmten Gründen etwas voller als sonst;)
Überall hingen hier diese süßen Motivationssprüche.
Überall hingen hier diese süßen Motivationssprüche.
Gut, dass dieses Schild nur im Büro und nicht irgendwo als Werbung hängt. Wenn man eine Sprachenschule ist, und dann da Langunge statt Language steht, kommt das nicht allzu gut...
Gut, dass dieses Schild nur im Büro und nicht irgendwo als Werbung hängt. Wenn man eine Sprachenschule ist, und dann da Langunge statt Language steht, kommt das nicht allzu gut…

Der Kurs den wir dort gegeben haben war eine Art Zusatz Kurs, in dem es konkret ums Englisch sprechen gehen sollte. Viele können nämlich, wie gesagt, gut schreiben und verstehen viel, wenn sie es lesen, bekommen aber den Mund nicht auf wenn sie Englisch reden sollen und können sich schwer artikulieren. Da sieht man wieder, dass der Unterricht hier viel zu theoretisch ausgelegt ist, und es einfach an der praktischen Übung fehlt. Die Schüler in diesem Kurs waren sehr verschieden, die Jüngste war um die 14 Jahre alt, andere dagegen dürften schon Mitte 20 und berufstätig oder im Studium sein. Auch das bereits vorhandene Englisch Level war sehr unterschiedlich, und die anwesenden Schüler haben auch teilweise immer gewechselt, was es für uns etwas schwer gemacht hat, aus jedem das Maximum herauszuholen.

Der Einblick in eines dieser Sprachinstitute, die es in Kathmandu und anscheinend auch außerhalb, wie Sand am Meer gibt, hat mir in gewisser Weise gezeigt, wie die Nepalesen fast schon verzweifelt versuchen ihr Land „aus der Versenkung“ zu holen. Gefühlt jeder zweite Schüler will Lehrer werden, um das Bildungsniveau seines Landes zu heben, und ohne jegliche Fachkompetenz eröffnet man eben mal ein Language Center, weil man hofft, dass plötzlich alle super gut Englisch können. Ein ziemlich erschreckendes Erlebnis hatte ich dort in einer Stunde, wo das Thema Berufe und Zukunft war. Eine Teilnehmerin, die auch schon etwas älter war habe ich gefragt, welchen Beruf sie denn gerne machen würde. Sie meinte dann, dass sie schon einen Beruf hat, nämlich, dass sie Lehrerin ist. Ok. Den vorherigen Schüler hatte ich danach gefragt, warum er genau diesen Beruf machen möchte. Sie habe ich aber gefragt, ob es einen Beruf gibt, den sie auf keinen Fall ausüben möchte. Ihre Antwort war: „I want to be teacher because I wants to give knowledge to students.“ Aha, die Frage hat sie wohl nicht verstanden, und mit der Grammatik hatte sie es auch nicht so, aber das wäre eigentlich nicht allzu schlimm gewesen. Ich habe sie dann aber gefragt welche Fächer sie denn unterrichtet, und die gute Frau sagt tatsächlich Englisch! Ich konnte es fast nicht glauben. Schon allein, dass man als Englisch Lehrerin in eine Sprachschule geht um sein Englisch zu verbessern sagt ja schon einiges. Und ich frage mich, was genau ihre Schüler von ihr lernen wollen, und vor allem durch welche Qualifikation sie denn bitte an den Job einer Englischlehrerin gekommen ist. Daran hat man deutlich gesehen, dass ein großes Problem die Bildung der Lehrer ist. Es ist ja schön, wenn jeder Lehrer werden will, weil viele eingesehen haben, dass man ohne Bildung nicht weit kommt. Aber wenn eben auch jeder Lehrer werden kann, ohne ein wirklich detailliertes Fachwissen haben zu müssen, wird sich der allgemeine Bildungsstand auch nicht wirklich anheben. Auch, dass wir, die wir gerade mal unser Abi abgeschlossen haben und selbst lange kein perfektes Englisch sprechen, um unser Englisch beneidet werden und als Lehrer heiß begehrt sind, spricht für sich.

Am Oxford Language Center wusste man, im Gegensatz zur Schule, übrigens von unserem Kommen. Wir wurden sogar mit einer Tika (roter Punkt auf der Stirn), einem Tuch und einer Blumenkette (wird allgemein zur Begrüßung verteilt oder auch als Opfergabe an Tempel gehängt) empfangen. Aber sogar das kleine Lunchpaket mit ein paar nepalesischen Leckereien, das wir dort noch bekommen haben, war nichts gegen das, was die Schule zu unserer Verabschiedung veranstaltet hat.

Unser Begrüßungslunch:)
Unser Begrüßungslunch:)

Als wir am Ende der zwei Wochen an unserem letzten Schultag wie gewohnt um 10 Uhr an die Schule kamen, ahnten wir noch nichts von dem Programm, das in den nächsten Stunden auf uns zukommen sollte. Wir wussten, dass eine Art Verabschiedungsfeier geplant war, und als wir ankamen, haben wir uns schon gewundert, was für ein komischer Metallrahmen da steht. Bis das Programm um 12 Uhr endlich losging, gab es noch so einige mehr Sachen, über die wir uns wundern konnten. Wimpelgirlanden, Luftballons, Kostüme, riesige Plakate, das kann doch nicht alles extra für uns sein… In der Zwischenzeit hat sich wieder einmal die Selfie- und Fotografierbegeisterung der Nepalesen gezeigt, und wir durften mit Schülern wie Lehrern ungefähr 35.000 Fotos machen.

So haben wir die Schule angetroffen...
So haben wir die Schule angetroffen…
Ich bin ja in Deutschland nicht allzu groß, und die Lehrerinnen sehen eigentlich auch nicht besonders klein aus, aber der Größenunterschied ist dann doch bemerkenswert:)
Ich bin ja in Deutschland nicht allzu groß, und die Lehrerinnen sehen eigentlich auch nicht besonders klein aus, aber der Größenunterschied ist dann doch bemerkenswert:) Das Foto ist übrigens in dem Raum, der als Lehrerzimmer, Sekretariat und Büro des Rektors dient.

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Währenddessen wurde vor der Schule aus dem Metallrahmen, über den wir uns noch gewundert hatten, ein riesiges Zelt aufgebaut, mitsamt Anlage und Boxen und einem Plakat, auf dem groß „Farewell Programm“ geschrieben stand. Ich dachte zuerst, das Plakat wird eben für Programme dieser Art verwendet, aber dieses Exemplar musste extra für uns gemacht worden sein, denn darauf standen ernsthaft und wahrhaftig unsere Namen gedruckt! Auch kamen nach und nach immer mehr Leute, abgesehen von den ganzen Schülern, Lehrern und Gründern der Schule waren auch viele Eltern und gefühlt das ganze Dorf mitsamt allen wichtigen Persönlichkeiten vertreten.

 

Das wurde dann aus dem Metallrahmen...!
Das wurde dann aus dem Metallrahmen…!
Hier sieht man nochmal das Plakat mit unseren Namen drauf, und vorne rechts nimmt der Moderator gerade seine Stellung ein.
Hier sieht man nochmal das Plakat mit unseren Namen drauf, und vorne rechts nimmt der Moderator gerade seine Stellung ein.
Als das Programm schon begonnen hatte, wurde noch kurz ein Ablauf geschmiedet. Ich sag ja, Spontanität:)
Als das Programm schon begonnen hatte, wurde noch kurz ein Ablauf geschmiedet. Ich sag ja, Spontanität:)

Das Programm ging dann statt wie ursprünglich geplant um 10 Uhr um kurz nach 12 Uhr los. Moderiert wurde das Ganze von einem Schüler des Englischzugs der 8ten Klasse. Erst einmal wurden alle wichtigen Gäste vorgestellt, und mit einer Umhängekarte zum „Guest“, „Chairperson“, oder in unserem Fall zum „Special Guest“ ernannt. Es haben dann ein paar der genannten Leute Reden gehalten und los ging es mit dem kompletten Programm, das von Tänzen über Gesänge bis zu Gedichten und Witzvorträgen alles beinhaltete. Ich kann es bis heute nicht glauben, dass diese ganze Veranstaltung für die nicht mal 10 Unterrichtstage waren, die wir dort verbracht haben.

 

Mein Umhängeschild.
Mein Umhängeschild.
Verschiedenste Tänze wurden dargeboten.
Verschiedenste Tänze wurden dargeboten.

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Der Rektor bei seiner Rede.
Der Rektor bei seiner Rede.

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Dann wurden wir auf die Bühne gerufen, und uns wurde ein gerahmtes Anerkennungsschreiben überreicht. Das war wunderhübsch mit einem Götterbild im Hintergrund und der Standardschnörkelschrift von Word gemacht, aber sogar auf Fotopapier gedruckt. Dazu bekamen wir noch ein „Token of Love“, was ein sehr schwerer Rahmen war, der mit einer Plastikblume, Perlen, viel Glitzer, einem Nepal Aufkleber und den Initialen der Schule gefüllt worden ist. Nepalesischer Kitschgeschmack… Anschließend wurden wir auf Stühle gesetzt und nacheinander kamen alle besonderen Gäste, alle Lehrer und jeweils noch die ersten jeder Klasse zu uns auf die Bühne um uns rote Tika ins Gesicht zu schmieren und uns Blumenketten bzw. lose Blumen zu überreichen. Leider hat sich das Verteilen der Tika nicht nur auf unsere Stirn beschränkt, sondern unser komplettes Gesicht wurde eingekleistert. Das Pulver ist ganz schön hartnäckig, mein Haaransatz war 2 Tage später immer noch rot… Danach wurde noch mal Musik angemacht, und wir hatten die „Ehre“ zu tanzen, aber Gott sei Dank sind dann bald einige eingestiegen;)

Die Lehrer hatten ihren Spaß...
Die Lehrer hatten ihren Spaß…
Hier sieht man, wie behangen wir am Ende waren, und man sieht auch leicht diese eingerahmte Blume, die wir bekommen haben.
Hier sieht man, wie behangen wir am Ende waren, und man sieht auch leicht diese eingerahmte Blume, die wir bekommen haben.

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Das Schlachtfeld, das wir hinterlassen haben.
Das Schlachtfeld, das wir hinterlassen haben.

Ich habe mich wirklich wie ein VIP gefühlt, oder eine Königin oder irgendeine andere wichtige Person, aber nicht wie jemand der einfach so mal 10 Tage an einer Schule Englisch Unterricht gegeben hat. Soo viel haben die Kinder jetzt auch nicht von uns gelernt, dass es sich lohnen würde so ein Brimborium für uns zu veranstalten. Anscheinend scheint unser Besuch für sie aber doch eine ziemlich große Sache gewesen zu sein, und ich glaube das war es auch. Der Rektor hat auch gesagt, dass es für ihn das erste Mal war, dass er mit Ausländern zu tun hatte, und dass wir der Schule sehr geholfen haben weiterzukommen.

Der örtliche Kameramann war auch vor Ort, mit einer riesigen Kamera, deren Bilder aber längst nicht so gut sind, wie die Kamera groß ist… Am nächsten Tag wurde die Veranstaltung gleich auf dem Dorfsender ausgestrahlt, unterbrochen von wunderbar mit Handykameras und Powerpoint erstellten Werbungen der örtlichen Läden, und mit den Skills eines Drittklässlers geschnitten;) Aber wenn er eben der einzige ist, der wenigstens Ansatzweise filmen, schneiden und senden kann, dann beschwert sich auch niemand über die griseligen Übergänge.

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Die Übertragung haben wir uns natürlich nicht entgehen lassen.

Auch im Oxford Institute wurden wir natürlich verabschiedet. Wir haben auch ein Zertifikat bekommen, und das „Token of Love“ war dieses Mal eine Nepalkarte aus Holz, eigentlich garnicht so schlecht. Was hier noch ziemlich witzig war, war dass die Schüler, die unseren Kurs besucht haben, auch ein Zertifikat bekommen sollten. Darauf sollten wir auch unterschreiben, was aber dazu geführt hat, dass wir bestimmt über 50 Zertifikate mit leerem Namensfeld unterschreiben mussten, viel mehr als jemals Schüler unseren Kurs besucht haben. Ob die jetzt auf Ebay erhältlich sind, oder was mit den Übrigen passiert, das wüsste ich auch gerne…:)

Auch hier wurde extra ein Plakat gedruckt, aber ich nehme an, dass das zu Werbezwecken verwendet wird.
Auch hier wurde extra ein Plakat gedruckt, aber ich nehme an, dass das zu Werbezwecken verwendet wird.

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Wie es um die Bildung in Nepal steht, darüber habe ich in den 2 Wochen auf jeden Fall viel gelernt. Auch, dass es nicht nur auf gute Schulgebäude ankommt, oder darauf, dass Bildung kostenlos ist, sondern auch dass es erst einmal gut ausgebildete Lehrer braucht, damit die Schüler etwas lernen können, das ist mir jetzt klar geworden. Und dass eine gute Bildung, und ein Schulsystem in dem man nicht nur das Auswendiglernen, sondern auch das Denken lernt, unendlich viel Wert sind weiß ich jetzt auch.

Über das Leben in dem Dorf und die anderen Erlebnisse schreibe ich in den vorherigen und folgenden Blogeinträgen.

Bis Bald,

Eure Josie

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