#2 Föös impeschaan oof foodipaaf aas in Nepol

Falls ihr den Titel von diesem Blogeintrag ohne Probleme verstehen konntet, darf ich euch herzlich gratulieren: Ihr seid Naturtalente im Verstehen des englisch-nepalelischen Kauderwelschs! Auf richtigem Englisch wäre das: „First impressions of fourty-five hours in Nepal“ also die ersten Eindrücke von 45 Stunden in Nepal, so lange bin ich nämlich jetzt ungefähr hier. Ich habe schon ein paar Dinge von der Stadt gesehen und habe auch schon mit den Kindern gelernt, und auch mein erstes Dal Bhat (das Nationalgericht) und meine erste Busfahrt hinter mir und ich habe mich schon ein bisschen an besagten Akzent gewöhnt.

Einer der vielen überladenen Busse. Im Hintergrund sieht man ein richtig modernes Haus, bei dem fast nur die Bambusvorrichtungen daran erinnern, dass es in Nepal steht.

Nach dem wirklich einwandfrei reibungslosen Flug haben wir (zwei andere Mitpraktikanten, die mit mir geflogen sind, und ich) vor dem Flughafen, der irgendwie wie ein Kleinstadtflughafen und nicht wie der Hauptstadtflughafen aussieht, auf unsere Abholung gewartet. Wir wurden dann von zwei anderen Praktikanten abgeholt und haben in zwei schnuckeligen Taxis ohne Anschnallgurte und mit den Koffern experimentell auf dem Dach gestapelt, einen ersten Eindruck vom nepalesischen Verkehr und von Kathmandu bekommen. Es ist theoretisch Linksverkehr hier, es wird aber auch gern in der Mitte oder wenn es nicht anders geht Rechts gefahren. Leute, die die Straße überqueren, warten übrigens nicht bis sie frei ist, sondern schlängeln sich halt so durch. Allgemein schlängelt sich einfach jedes Auto, jedes Motorrad und jeder Bus halt so durch, mal links, mal rechts vorbei, da wo gerade Platz ist. Ich bezweifle auch, dass es für Sicherheitsabstand ein nepalesisches Wort gibt, davon scheint nämlich noch niemand etwas gehört zu haben. Da die Autos aber eigentlich nicht soo schnell fahren, ist das ganze nicht ganz so gefährlich, wie es sich vielleicht angehört hat. Worauf ich aber gespannt bin, ist, dass das erst ein Bruchteil des normalen Verkehrs ist. Derzeit ist nämlich eine Gaskrise in Nepal, weswegen die meisten Fahrzeuge kein Benzin haben und anstatt zu fahren, riesige Schlangen vor Tankstellen bilden. Aber dazu werde ich bestimmt noch mehr berichten, da das auch direkten Einfluss auf das tägliche Leben, z.B. die Warmwasserversorgung hat (derzeit müssen wir wirklich kalt duschen, aber wir hoffen alle, dass es die nächsten Tage besser wird, weil es auch langsam kälter wird…)

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Wie wärs mit Huhn zum Abendessen? 😛

Auf dem Weg zu unserem Haus haben wir schon erste Eindrücke von Kathmandu gewinnen können. Ich komme mir bis jetzt vor, als wäre ich in eine Asiendokumentation gebeamt worden, weil es wirklich so aussieht, wie man es aus dem Fernseher kennt. So langsam erste realisiere ich, dass das wirklich alles echt ist. Die Klischees von wackeligen Bambusbaugerüsten, sowie von Wellblechkostruktionshütten und freilaufenden Kühen sind übrigens pure Wahrheit. Dann gibt es noch solche Sachen wie Fisch oder Fleisch, das einfach so blutig auf offener Straße präsentiert und zubereitet wird und daneben eine angebundene Ziege und Hühner in einem Käfig, die nur darauf zu warten scheinen, dass sie demnächst selbst auf dem mit Blut-, Feder- und Fleischresten verschmierten Schlachttisch ein paar Meter daneben landen. Dann gibt es noch viele Busse, bei denen die Leute auch auf dem Dach sitzen, und wo die Busjungen immer gefährlich weit aus der Tür gelehnt sind und rufen, wo der Bus hinfährt. Bushaltestellenschilder gibt es übrigens nicht, man muss einfach wissen wo der Bus hält. Heute kam der Bus zum Beispiel nicht dahin, wo er sonst hält, und als wir ein bisschen weiter gelaufen sind, hat er dann dort gehalten, weil der Busfahrer vermutlich zu faul war, weiter in die Straße reinzufahren. Busfahrten an sich sind schon ein Erlebnis für sich, aber das erzähle ich dann noch.

Blick in eine Straße Richtung Thamel, dem Touristenviertel.

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Insgesamt fühle ich mich echt wohl hier, auch weil es mit den anderen Praktikanten total witzig ist, und auch die Kinder echt lieb und nett sind, und sich total für einen interessieren. Es ist tagsüber auch noch richtig warm hier, über 30°C, aber bald soll es kälter werden. Das Haus ist wirklich gut und schön, was auch daran liegt, dass es in einer besseren Wohngegend liegt. Trotzdem muss man sich daran gewöhnen immer Klopapier mit aufs Klo zu nehmen, da die Nepalesen nämlich kein Klopapier benutzen (sie nehmen die linke Hand und mit einem Schlauch, der immer neben dem Klo ist spülen sie dann die Hand ab…), und die Trinkflasche zum Zähneputzen nicht zu vergessen, weil das Leitungswasser nicht trinkbar ist.

Ich will euch nicht zu sehr zutexten, deswegen war das mein erster Bericht aus Kathmandu und weitere werden bald folgen. Ich habe noch seehr viel zu erzählen, zum Beispiel zum Essen, zum Tagesablauf, zu den Kindern… Aber das hört ihr dann bald:)

Bis dann,

Eure Josie

2 thoughts on “#2 Föös impeschaan oof foodipaaf aas in Nepol

  1. Hei josie:) das hört sich alles echt toll an!:) ist ja super dass es so super da ist:) das freut mich echt für dich!:) die Idee mit dem blog finde ich Klasse und ich werde ihn auch immer verfolgen:) das mit dem klopapier hört sich ja nicht so hygienisch an…:D
    Viel Spaß noch weiterhin:)
     

    1. Dankeschön:) Ja die Sache mit dem Klopapier, da hast du recht… das ist auch einer der wenigen Gebräuche, an die ich mich niemals gewöhnen könnte:D Aber inzwischen gibt es hier sogar Klopapier mit verschieden viele Lagen zu kaufen, also wir sind bestens versorgt:)

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